FAQ
L-Carnitin - die "Verwandtschaft des Acetyl-L-Carnitins" gehört zu den aminosäure-ähnlichen Verbindungen, die aus den Aminosäuren Lysin und Methionin im Körper selbst synthetisiert werden. Zur Umwandlung in L-Carnitin sind außerdem Vitamin C und Vitamin B6 sowie Eisen und Vitamin B3 nötig.
Acetyl-L-Carnitin selbst wird durch ein Transferase-Enzym in Leber, Nieren und Gehirn des Menschen gebildet.
Das biochemisch aktive Acetyl-L-Carnitin ist - im Gegensatz zu Carnitin - nicht nur an den herkömmlichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Denn die acetylierte Form der Aminosäure ist in der Lage die Blut-Hirn-Schranke zu passieren und im Gehirn als Ausgangsstoff für die Bildung von Neurotransmittern zu fungieren, für gute Konzentration und Gedächtnis zu sorgen und vieles mehr.
Acetyl-L-Carnitin wird noch leichter als Carnitin vom Körper aufgenommen. Acetyl-L-Carnitin hat einen breiten Wirkungskreis:
Die wichtigste Wirkung von Acetyl-L-Carnitin ist im Gehirn:
Es regelt die Ausschüttung der wichtigsten Neurotransmitter (u.a. Acetyl-Cholin), sorgt für Aufmerksamkeit, ein besseres Gedächtnis, mehr "Energie beim Arbeiten" und eine deutlich bessere Stimmung.
Ein Mangel an Acetyl-Cholin liegt z. B. bei der Krankheit Morbus Alzheimer vor.
Acetyl-L-Carntin sorgt jedoch auch für innere Ruhe, gerade auch bei sehr jungen Menschen.
Acetyl-L-Carntin unterstützt die Leberfunktion und daher auch die Entgiftung. Außerdem verbessert Acetyl-L-Carnitin den Zuckerstoffwechsel und kann so der gefürchteten Insulinresistenz (die Vorstufe zu Diabetes) zusammen mit entsprechender Ernährung vermeiden.
Acetyl-L-Carnitin wird auch bei Depressionen eingesetzt. Die Nahrungsergänzung scheint im Vergleich zum Placebo depressive Symptome messbar lindern zu können. In drei der Studien wurde die Wirkung der Nahrungsergänzung mit der von Antidepressiva verglichen, mit jeweils 162 Patienten. Dabei schien Acetyl-L-Carnitin vergleichbar zu den klassischen antidepressiven Medikamenten auf die depressiven Symptome einzuwirken. Dabei führte die Nahrungsergänzung allerdings zu deutlich weniger Nebenwirkungen oder unerwünschten Ereignissen als die Medikamenteneinnahme.
Die Standarddosierung ist 1 Kapsel pro Tag. Nehmen Sie es mind. 15 min. vor dem Frühstück oder vor dem Mittagessen auf leeren Magen mit einem Glas
Wasser ein.
Bei chronischen Erschöpfungszuständen, im Alter, bei Erkrankungen (- siehe dazu auch nächste Frage: Für welche Personengruppe ist es geeignet?) sind Dosierungen bis zu 6 g am Tag möglich.
Eine durchschnittliche Dosierung von 2 g am Tag (z. B. 1 g morgens und 1 g mittags) kann jedoch schon sehr gute Resultate liefern.
Bei noch höheren Dosierungen empfehlen wir die verteilte Aufnahme z. B. vor dem Frühstück, vor dem Mittagessen und am frühen Nachmittag.
Nehmen Sie Acetyl-L-Carnitin nach Möglichkeit nicht abends ein, da es sonst zu Schlafproblemen aufgrund von "zu viel Energie" kommen kann - es sei denn, Sie benötigen Energie am Abend/in der Nacht.
Beispiele für Dosierungen (Mengen gelten pro Tag, Einnahme sollte verteilt erfolgen, siehe Hinweise von eben):
bei Gedächtnisproblemen/zur Konzentrationssteigerung: 1.500 mg
bei Müdigkeit 2.000 mg
bei Alzheimer-Erkrankung: 3.000 mg
bei Neuropathie: 3.000 mg
bei Lebererkrankungen: 2.000 mg
(Reihenfolge zufällig)
Alterung (geringere körpereigene Carnitinsynthese)
Geringe Carnitin-Aufnahme mit der Nahrung (vegetarische, vegane Ernährung)
Fibromyalgie
Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion, Morbus Basedow)
Chronische Müdigkeit (unter anderem bei Krebs, multipler Sklerose)
Zöliakie
höherem Alter
chronischem Erschöpfungssyndrom
Hepatitis C
Thalassämie
Herz-Kreislauferkrankungen (Schlaganfall, kongestive Herzinsuffizienz, Claudicatio intermittens, Angina pectoris, Myokardinfarkt, Myokarditis, ventrikuläre Extrasystolen, Kardiomyopathie, Hypertonie, Raynaud-Syndrom)
Depressionen
Sport (Verbesserung der Ausdauer)
Altersbedingte Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten, Demenz
HIV-Infektion
Diabetes mellitus
bei Übergewicht und metabolischem Syndrom
Neuropathie (z. B. bei Diabetes, Chemotherapie, HIV-Medikation)
Altersbedingte Makuladegeneration
Tumorkachexie
COPD (zur Verbesserung der Belastungsfähigkeit)
Hepatische Enzephalopathie, Leberzirrhose
Fruchtbarkeitsstörungen
Nichtalkoholische Fettleber und Steatohepatitis
Nierenversagen/Nierendialyse
Ja, das können Sie ohne Probleme. Achten Sie nur darauf, mind. ein Glas Wasser zur Einnahme zu trinken.
In den angegebenen Mengen (siehe Frage weiter oben) sind keine Probleme bisher bekannt geworden.
Falls Sie Warfarin (Blutverdünnungsmittel) einnehmen befragen Sie vor der Einnahme von Acetyl-L-Carnitin Ihren Arzt.
Ja, die gibt es. Diverse Arzneimittel haben entweder eine bessere Wirkung bei Einnahme von Acetyl-L-Carnitin oder Acetyl-L-Carnitin kann die Nebenwirkungen lindern oder beseitigen, die gewisse Medikamente verursachen.
Hier ein paar Beispiele:
Bei Einnahme von Zidovudin gibt Acetyl-L-Carnitin mehr Energie und schützt vor Nebenwirkungen, insbesondere vor Polyneuropathie.
Bei Einnahme von Cholesterinsenkern (Statinen) hat Acetyl-L-Carntin eine günstige Wirkung auf dem Lipoprotein a)-Wert.
Bei Einnahme von Peginterferon bei Hepatitis gibt Acetyl-L-Carnitin mehr Energie.
Diese Medikamente können den Bedarf von Acetyl-L-Carnitin deutlich erhöhen - eine Supplementation ist daher sinnvoll bei Einnahme einer oder mehrerer Arzneimittel:
Cisplatin, Pivmecillinam, Isofosfamid, Sulfadiazin, Carboplatin, Adefovir, Carbamazepin, Cefditoren pivoxil, Phenobarbital, Phenytoin, Pivampicillin, Pyrimethamin, Isotretinoin und Valproinsäure (und andere Antikonvulsiva).
Acetyl-L-Carnitin kann die Wirkung von Nitroglycerin bei Angina pectoris unterstützen.
Acetyl-L-Carnitin kann vor Neuropathien (Erkrankungen des Nervensystems) schützen, die als Nebenwirkung dieser Medikamente auftreten können:
Zytostatika wie Vincristin, Cisplatin und Paclitaxe
Acetyl-L-Carnitin schützt vor Kardiomyopathie, die bei Einnahme von Doxorubicin entstehen kann.
(Bei einer Kardiomyopathie verändern sich Struktur und Funktionalität des Herzmuskels. Seine Leistungsfähigkeit nimmt allmählich ab, wodurch eine Herzinsuffizienz entstehen kann.)
Acetyl-L-Carnitin unterstützt die Wirkung von Allopurinol (Mittel zur Senkung von Harnsäure).
Bei Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten muss ggf. die Dosis etwas angepasst werden. Acetyl-L-Carnitin kann die Aktivität der Schilddrüsenhormone etwas reduzieren. Die Studienlage ist aber noch nicht eindeutig.
Die Einnahme von Acetyl-L-Carnitin bei Schilddrüsenüberfunktion und Morbus Basedow ist daher als besonders empfehlenswert zu erachten.
Bei Einnahme der regulären Dosierung nicht. Bei höheren Dosierungen empfehlen wir die Einnahme über den Tag verteilt (letzte Dosis am frühen Nachmittag).
Bei empfindlichen Menschen können Kopfschmerzen auftreten; dann die Dosis reduzieren.
Menschen mit niedrigem Cortisol-Spiegel haben eher Nebenwirkungen (das gilt in dem Fall für alle Ergänzungen und Medikamente).
Der Unterschied ist: Carnitin bringt Energie für Muskeln, Herz und den gesamten Körper; Acetyl-L-Carnitin bringt Energie ins Gehirn (Stichwort: Gedächtnis, Konzentration).
Schauen Sie dazu hier in unsere Übersicht
Noch mehr Infos zu Carnitin finden Sie hier
Generell können Sie die Einnahme von Carnitin und Acetyl-L-Carnitin auch problemlos kombinieren (also beides gleichzeitig oder auch zeitversetzt supplementieren).