Sie fühlen sich oft frustriert und greifen dann zum Essen, obwohl Sie keinen Hunger haben?
Wenn Sie sich oft frustriert fühlen und dann das Gefühl haben, Sie müssten jetzt unbedingt die Schokolade oder das Stück Fleischwurst essen, dann ist dieser Artikel genau für Sie geschrieben.
Hier erfahren Sie, was Sie in solchen Situationen unternehmen können und was Sie grundsätzlich mit Gefühlen wie z.B. Frust, Wut und Ärger machen können, damit Sie nicht mehr das Bedürfnis haben, nach Essen zu greifen.
Beachten Sie jedoch: Essen ist wichtig und es geht hierbei nicht darum, dass Sie „möglichst wenig“ essen sollten, weil Sie abnehmen möchten. Damit hat das Programm von Diätfrei Abnehmen herzlich wenig zu tun.
Hier in diesem Artikel geht es speziell darum, wie Sie mit Ihren Gefühlen anders umgehen können, damit Sie sich selbst wohler fühlen. Ob Sie dann später Schokolade (oder was auch immer essen) bleibt Ihnen überlassen. Vertiefen Sie sich jedoch hierbei keinesfalls in Gedanken wie „Schokolade macht dick!“ oder „Essen macht dick!“ denn wohin das führt, haben Sie sicherlich schon in meinem Ratgeber Diätfrei Abnehmen gelesen:
Essen an sich macht nicht dick – nur Ihre Vorstellungen und Überzeugungen darüber wirken sich auf Ihr Gewicht aus!
Die 2 folgenden Schritte können und sollten Sie durchführen, wenn Sie oft aus Wut/Frust/Ärger zum Essen greifen. Los geht’s:
1. Schritt
Wenn Sie sich oft frustriert fühlen, dann müssen (!) Sie unbedingt schauen, was die Ursache dafür ist und diese dann ändern. Wenn Sie das nicht tun, werden diese Frust-Gefühle immer wieder auftauchen und Sie immer wieder in der gleichen Art (mit Essen) reagieren. Um die Ursache herauszufinden, warum Sie sich so schlecht fühlen sollten Sie sich diese Fragen dazu stellen:
- Warum fühle ich mich im Moment so?
- Was ist passiert, dass dieses Gefühl ausgelöst hat?
- In welchen Situationen kommt dieses Gefühl regelmäßig in mir auf?
Schauen Sie dann, welche Situationen Ihnen dazu in den Sinn kommen. Dann sollten Sie prüfen, ob Sie mit Ihrer Reaktion bzw. Ihrem Gefühl die Situation verbessern bzw. auflösen können. Um das herauszufinden, fragen Sie sich dazu:
- Hilft es mir jetzt, in/nach der Situation X, mich frustriert zu fühlen?
Sie werden feststellen, dass Ihnen das Gefühl nicht hilfreich ist (ganz im Gegenteil!).
Schauen Sie jetzt, was Sie ändern können, damit Sie sich in diesen Situationen nicht mehr frustriert fühlen:
Hier ein paar Anregungen:
- Prüfen Sie, was Sie kurz vorher gedacht haben. Es sind immer die Gedanken, die zu entsprechenden Gefühlen führen (eine Situation an sich kann nie Gefühle auslösen – das können nur die Gedanken!)
- Schauen Sie, inwieweit Sie über diese Situation anders denken können: Evtl. versuchen Sie es aus einem anderen Blickwinkel (aus dem Blickwinkel des anderen zum Beispiel, wenn es sich um eine Situation mit einem anderen Menschen handeln sollte).
- Oder Sie stellen fest, dass Sie solche Situationen vermeiden können, wenn Sie x statt y tun.
- Schauen Sie, worüber Sie genau frustriert sind (was haben Sie erwartet?) und überlegen Sie, ob Ihre Erwartungen vielleicht die Ursache Ihrer Frust-Gefühle sind. Wenn ja, ändern Sie Ihre Erwartungen an die jeweilige Situation.
- Oder ist es ein Ziel, welches Sie nicht erreicht haben und Sie fühlen sich deshalb frustriert? Hatten Sie auch hier (falsche/zu hohe) Erwartungen, die zu diesen Gefühlen geführt haben?
- Oder ist es Frust, weil Sie sich hilflos fühlen und gerne etwas ändern würden? Prüfen Sie, welche Änderungen Sie selbst vornehmen können, fragen Sie ggf. um Hilfe bzw. wenn all das nicht hilft: ändern Sie Ihre Einstellung zu der jeweiligen Situation getreu dem Sprichwort:
Ändere die Situation oder deine Einstellung zu ihr!
2. Schritt
Frustgefühle werden Sie nicht sofort mit dem oben genannten Schritt vermeiden können. Es braucht etwas Übung, denn gewohnheitsmäßig werden Sie wahrscheinlich immer wieder in das gleiche Denkschema hineinfallen (und dadurch auch Frustgefühle haben).
Bis Sie „sicher im Sattel“ sind und die Situation (oder Ihre Einstellung zur Situation) geändert haben, gehen Sie so vor:
Spüren Sie Ihren Frust: Lassen Sie das Gefühl des Frustes ganz da sein, verdrängen Sie es nicht sondern gehen Sie in ihm auf. Das bedeutet: Sie schieben den Frust nicht gedanklich beiseite bzw. unterdrücken ihn sondern Sie nehmen ihn an, spüren ihn, lassen den Frust zu. Versuchen Sie, den Frust in Ihrem Körper zu lokalisieren (evtl. schließen Sie dabei die Augen) – und geben sich dann ganz diesem Gefühl hin.
Beachten Sie: Essen aufgrund eines Frust-Gefühls ist keine Lösung. Sie lenken sich dann zwar für ein paar Minuten von diesem Gefühl (welches Sie durch das Essen verdrängen/unterdrücken wollen) ab – das Gefühl bleibt jedoch bestehen, und zwar so lange Sie es annehmen und spüren! Hinzu kommt, dass das Essen Sie nur eine kurze Zeit von diesem Gefühl ablenkt …
Annehmen ist Loslassen in einem Zug (denn alles was Sie annehmen und bewusst wahrnehmen lassen Sie gleichzeitig auch wieder gehen!).
Gefühle müssen ausgelebt und gespürt werden, sonst setzen sich diese fest und wandern eine Etage tiefer: in Ihr Unterbewusstsein. Dort wirken dann diese Gefühle weiterhin – diesmal jedoch unbewusst. Das bedeutet: Sie merken es nicht, dass in Ihnen z.B. Frust festsitzt, wundern sich z.B. jedoch, dass Sie bereits bei Kleinigkeiten „aus der Haut fahren“ bzw. „schlecht gelaunt“ sind. Das sind alles Anzeichen, die darauf hinweisen, dass Sie Gefühle nicht spüren (wollen) und unterdrücken (und dabei dann das Essen als „Trostpflaster“ gebrauchen bzw. um diese Gefühle einfach nicht zu spüren).
Sollten Sie über eine längere Zeit Ihre Gefühle statt anzunehmen unterdrücken werden Sie feststellen, dass Sie beginnen, gelegentlich davon zu träumen.
Hier werden Sie dann im Traum mit Ihren Gefühlen konfrontiert. Sollten Sie zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht Ihre Gefühle annehmen (und dabei loslassen), gräbt sich sprichwörtlich das Gefühl „durch Ihren Körper“ und Sie beginnen, körperliche Symptome zu entwickeln, die sehr wahrscheinlich in einer Krankheit münden, sofern Sie nichts an diesem Gefühle-Unterdrückungs-Verhalten ändern. Ganz abgesehen davon, dass Sie in diesem Stadium immer noch das Essen als „Trostpflaster“ verwenden.
Daher gilt:
Sie können keine Gefühle verdrängen/unterdrücken, ohne nicht dauerhaft dabei Schaden zu nehmen (Übergewicht bzw. Krankheit).
Wie sieht es bei Ihnen aus? Essen Sie auch, wenn Sie sich frustriert fühlen? Wie gehen Sie mit Frust um? Welche Strategien haben Sie entwickelt, gelassener zu bleiben? Ich freue mich über Ihren Kommentar!