Jedem von uns ist es schon passiert, dass wir nicht konsequent beim Abnehmen waren. Manchmal sogar mehrmals. Die Gretchenfrage ist hier jetzt: Wie gehen wir damit um, wenn wir nicht schon wieder den Abnehmwunsch für eine gewisse Zeit begraben wollen. Das ganze Geheimnis erfahren Sie hier!
Verdammt noch mal, das sieht so leicht aus und jetzt hänge ich hier wie ein Affe auf dem Schleifstein?!
Meine Beine zitterten und irgendwie gehorchten sie mir nicht mehr. Alles ging so schnell.
Das Gefühl, eine Hecke läuft mir entgegen, kam über mich.
Wo kommt die auf einmal her?
Ich wollte noch nach rechts lenken (aber bitte wie?) um dieser sich mir entgegen springenden Hecke auszuweichen. Ich wollte … hat aber nicht mehr geklappt.
Zur Schadenfreude der anderen landete ich kopfüber dieser großen, ziemlich unbequemen Hecke. Mit dem Kopf mittendrin. Ich war also mittendrin statt nur dabei. Soll ja schön sein. Fand ich in diesem Fall nicht so toll.
Das sah alles so einfach aus:
Die Leute haben alle Ski an und fahren richtig elegant den Hang herunter. Ich guckte mir das damals ein paar Minuten an und war sofort Feuer und Flamme: Das will ich auch! Sieht toll aus, wie die da alle fahren!
Tja, wie das dann geendet ist haben Sie jetzt erfahren.
Wenn Sie jetzt denken, ich hätte damals unglaubliches Selbstbewusstsein gehabt, muss ich Sie enttäuschen. Das war kein Selbstbewusstsein sondern Ignoranz gepaart mit Leichtsinn!
Einfach zu denken, ich schnalle mir gerade mal ein paar Bretter unter die Füße und fahre so elegant wie alle anderen da den Berg runter … Ich muss heute noch grinsen über meinen damaligen Leichtsinn. Hätte ja auch richtig schief gehen können …
Vieles kann aber so richtig schiefgehen ….
Gerade, wenn man an das Abnehmen denkt. Da passt nämlich meine “Ich fahre jetzt perfekt Ski aber kann das gar nicht”-Geschichte perfekt. Habe gerade nämlich mal wieder eine eMail bekommen von ihnen (von Ihnen?). Hier mal ein Auszug:
Lehnen Sie sich jetzt mal zurück und finden bitte den Fehler:
Ich habe am 21. August angefangen ganz bewusst zu versuchen, wirklich nur dann zu essen, wenn ich Hunger habe. Ich habe versucht, weder aus Langeweile, Einsamkeit, Angst etc. zu essen und nicht bei Gelüsten zu essen. Und seit dem 21. August hatte ich aber auch leider schon 4-5 Rückschläge.
Was soll ich denn jetzt nur machen?
Ist da ein Fehler?
Da hat doch tatsächlich eine liebe nette Leserin von Diätfrei Abnehmen angefangen mit dem Programm. Rebecca. Wollte ihre Gewohnheiten ändern. Ist ja sehr lobenswert. Müssen wir ja irgendwie alle, denn die alten Gewohnheiten, die uns auf 100 kg gebracht haben, werden uns ja nicht zurück auf 60 kg bringen. Ich glaube, da sind wir uns ja einig, gell? Gut, bin ich beruhigt.
Aber wo ist da jetzt ein Fehler?
Ich finde ehrlich gesagt keinen. Kernessenz der Nachricht: Ich habe 4-5 mal einen Rückschlag gehabt (seit 21. August wohlgemerkt). Ja, und? Wo ist das Problem? Ich sehe kein Problem. Ich bemühe mich wirklich, das können Sie mir glauben. Ich finde aber nichts. Ich fasse das mal mit meinen Worten zusammen:
Rebecca hat begonnen mit dem Programm.
Das einzige, was mir auffällt ist, dass Rebecca schaut, was nicht funktioniert.
Dadurch ist sie beunruhigt weil sie denkt, wenn das jetzt nicht funktioniert dann funktioniert das morgen auch nicht. Und übermorgen ... und nächste Woche … oh meine Güte auch nächsten Monat nicht … und dann bin ich aufgeschmissen … für den Rest meines Lebens werde ich verdammt sein, dieses elende Gewicht mit mir rumzuschleppen … weil ich es verdammt noch mal nicht schaffe, einfach dazu zu tun, was ich vorhabe zu tun.
Deswegen bleibe ich dann dick, hässlich und unansehnlich. Niemand liebt mich. Ich bin wertlos. Für immer und ewig. Mein Leben wird elendig enden mit diesem beschxxxxxx Gewichtsproblem. Und die tollen engen Hosen in Größe xy kann ich für immer bei H&M hängen lassen.
Ich mach jetzt mal einen Punkt. Aber Sie können hoffentlich erkennen, worauf ich hinaus will:
Da hat Rebecca angefangen und hat halt ein paar Rückschläge gehabt. Das ist aber ganz normal. Das ist bei jedem von uns. Bei jeder Sache, die wir beginnen, werden wir erst mal Rückschläge haben. Irgendeinen Mist bauen. Nicht durchhalten. Die ganze Erdbeertorte essen. Nachts den Kühlschrank plündern. Was auch immer.
Wir werden nicht beim ersten Anlauf perfekt sein. Es fehlt uns einfach Erfahrung und Übung, Leute!
Glauben Sie ehrlich, Boris Becker hätte Wimbledon gewonnen, wenn er vorher nie geübt hätte, Tennis zu spielen?? Hallo? Wovon träumen Sie nachts? Ich will nicht wissen, wie viele Millionen (!) Bälle er verschossen (oder verschlagen?) hat, die ins Nichts gingen, die einfach schexxx äh schlecht von ihm gespielt wurden …
Was wäre passiert, wenn er nach der ersten Woche gedacht hätte:
"…Jetzt spiele ich schon Tennis seit dem 21. August und habe 321 mal daneben geschlagen. Was soll ich jetzt nur machen?…"
Tja. Und dann kommt Rebecca und fragt sich, was sie jetzt machen soll. Was soll ich ihr raten? Es gibt ja nur 2 Möglichkeiten:
1. Sie hört auf. Macht nicht mehr weiter. Immerhin ist sie in 7 Tagen nicht zur perfekt schlanken Frau mutiert.
2. Sie steht auf, klopft sich den Schmutz von der Jeans, richtet ihr Krönchen und geht weiter ihrem Ziel entgegen, wohl wissend, dass sie noch öfters wird ihr Krönchen richten müssen.
Und das Ende dieser Geschichte?
Tja, das heute hier angesprochene Thema geht uns alle an. Mich natürlich mit inbegriffen.
Wir können nicht perfekt sein bei den Dingen, die wir vorher noch nie gemacht haben. Egal, ob es darum geht, das Sättigungsgefühl zu lernen, sich auf die 5-Minuten-Übung zu konzentrieren oder darum, zum ersten Mal einen Bisquit-Boden so zu backen, dass er anschließend auch essbar ist.
Was wir benötigen ist einfach Übung. Uns muss klar sein, dass wir die erste Zeit immer wieder irgendetwas "falsch" oder "nicht perfekt" machen. Das ist jedoch ganz normal. Diejenige, die es schafft, ihren Drang nach Perfektionismus (aus lauter Versagensangst zugelegt) aufzugeben und zuzulassen, dass eben "Fehler" passieren wird erfolgreich sein.
Ganz egal, ob es beim Skifahren oder beim Abnehmen ist.
Wie siehts da bei Ihnen aus? Haben Sie auch schon oft das Krönchen sprichwörtlich richten müssen?
Wie gehen Sie mit Fehlschlägen oder den Dingen um, die bei Ihnen (noch) nicht funktionieren? Haben Sie einen Tipp, wie man sich selbst motivieren kann, aufzustehen und es wieder zu probieren?
Ich freue mich über Ihren Kommentar.
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