Sich selbst wertzuschätzen oder sogar zu lieben – das fällt den meisten von uns schwer. Erst recht, wenn man selbst übergewichtig ist, ist das Gefühl zunächst überwältigend, Wertschätzung für sich zu spüren obwohl doch so viel Abneigung gegen die eigene Figur vorhanden ist.
Jedoch ist die Wertschätzung der eigenen Person (und des eigenen Körpers) immens wichtig auf dem Weg zu einer schlanken Figur und oder sogar um überhaupt diätfrei abnehmen zu können.
Warum ist das für meine Abnahme wichtig?
Ohne Wertschätzung für mich und meine Person bringe ich mir nicht genügend Selbstliebe und Akzeptanz entgegen. Damit ist natürlich auch meine Figur einbegriffen. Solange ich jedoch mich (und meinen Körper) nicht akzeptiere und Frieden mit dem Ist-Zustand schließe, so lange kämpfe ich gegen ihn (und natürlich gegen den Ist-Zustand).
Solange ich meinen Körper und meine Person ablehne, solange lehne ich auch unbewusst Abnahme ab. Ich leiste durch meinen Kampf gegen mich und meine Figur Widerstand und lasse dadurch logischerweise nicht los.
Dadurch lässt dann auch das Gewicht nicht von mir los, da ich durch meinen Widerstand auch mein Übergewicht festhalte.
Wie komme ich zu mehr Wertschätzung für mich?
In dem ich zunächst meine jetzige, ablehnende Haltung, die ich gegenüber mir und meiner Figur verspüre, willkommen heiße.
Ich kann nichts verändern, wenn ich eine meinen Wunsch nach mehr Selbstliebe ebenfalls mit Widerstand beginne!
Dies würde ich aber tun, wenn ich mit der Einstellung „Ich mag mich nicht aber jetzt beginne ich, mir Wertschätzung zu geben“ loslegen würde.
Was sollte ich daher zu erst tun?
Ich sollte zunächst meine Ablehnung, die ich mir gegenüber habe, akzeptieren. Dies kann ich, in dem ich in einer ruhigen Minute einmal gedanklich in mich gehe und all die negativen Gefühle, die ich mir und meiner Figur gegenüber hege, da sein lasse, gedanklich hinschaue und ganz bewusst spüre.
Anmerkung: Ausführlich hatte ich bereits hier über das Annehmen und Spüren von Gefühlen geschrieben.
Wie lange sollte ich das tun?
Ich sollte dies so lange tun und meine ablehnenden Gefühle, die ich mir gegenüber hege, spüren, bis sie beginnen, sich aufzulösen. Das kann 2-3 Minuten dauern, es kann aber auch sein, dass ich mehrere Anläufe benötige, um alle Gefühle zu spüren und dadurch aufzulösen.
Ich merke, dass meine mich ablehnenden Gefühle aufgelöst sind, wenn ich sie nicht mehr spüren kann.
Die folgenden 3 Punkte sollten Sie dann grundsätzlich anwenden – praktisch als neue Lebenseinstellung:
- Punkt 1: Ich schließe Frieden mit mir und meiner Figur
Ich weiß, dass ich – genauso wie alle anderen Menschen – nicht perfekt bin und es auch nie sein werde. Mir ist bewusst, dass Perfektionismus mir sogar schaden würde. Das was jetzt ist, kann ich im Augenblick nicht ändern. Daher akzeptiere ich es so, wie es sich zeigt und richte dann meine Aufmerksamkeit auf die Dinge, die ich schön finde (z.B. an mein Wunschgewicht). - Punkt 2: Ich vergleiche mich nicht (mehr) mit anderen
Jeder Mensch ist einzigartig, selbst eineiige Zwillinge haben unterschiedliche Interessen. In einem Vergleich mit anderen würde ich ohnehin zwangsläufig nur schlecht abschneiden, da ich an mir ganz bewusst nur das scheinbar Negative für einen solchen Vergleich heraussuchen würde.
Ein Vergleich würde mir ohnehin nicht weiterhelfen, denn ich habe mich bisher mein ganzes Leben immer mit anderen verglichen und habe mir dadurch sogar geschadet anstatt mir damit zu nutzen: durch dadurch immer entstehende negative Gefühle, das entstehende Minderwertigkeitsgefühl und die damit verbundenen Glaubenssätze habe ich mir mein Leben bisher immer selbst schwer gemacht.
Ich entscheide mich daher bewusst, mich nicht mehr zu vergleichen. Ich bin ich und andere sind andere! - Punkt 3: Ich achte meine Bedürfnisse
Ich frage mich ab sofort regelmäßig – spätestens sobald ich mich unwohl fühle: „Was brauche ich?“, prüfe, was mir fehlt und werde meine Bedürfnisse so gut wie es in meiner Macht steht, erfüllen. Ganz egal, ob es das Bedürfnis nach Ruhe, Frieden, Entspannung, Bewegung, Schlaf, Unterhaltung, einer Massage, einem Spaziergang, Sport, einem guten Gespräch, einem Telefonat …. usw. ist.
Das ist kein Egoismus, denn durch die Achtung meiner eigenen Bedürfnisse kann sich in mir ein Wohlbefinden und innerer Frieden einstellen. Erst mit diesem Gefühl bin ich in der Lage, andere Menschen und Situationen ebenfalls zu akzeptieren, zu lieben und zu achten.
Mit diesem Gefühl wird sich zunehmend auch das Bedürfnis, Essen als Ersatz für nicht gelebte Bedürfnisse zu benutzen, verschwinden und der Weg frei für mein neues, natürliches schlankes Gewicht werden.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesem Artikel – diesmal in der „Ich“-Form geschrieben – auf dem Weg zu Ihrer neuen Einstellung und Ihrem Wunschgewicht weiterhelfen.
Das Akzeptieren des Ist-Zustandes sollte übrigens, ganz egal, was Sie gerne loslassen und verändern möchten, immer der allererste Schritt sein, ehe Sie überhaupt an weitere Schritte denken.
Das gilt nicht nur für die eigene Wertschätzung, sondern auch für die Glaubenssätze, die gegen eine Abnahme sprechen und alle anderen Dinge, die uns nicht gefallen bzw. die wir in unserem Leben nicht (mehr) mögen: Akzeptieren und zulassen dessen, was jetzt ist, ist hierbei immer der 1. Schritt, ganz egal, um was es sich handelt!
Wie sieht es mit Ihnen aus? Fällt es Ihnen schwer, sich selbst wert zuschätzen und Ihre eigenen Bedürfnisse zu achten bzw. diese überhaupt erst wahrzunehmen? Schildern Sie unten Ihre Erfahrungen. Nur Mut – ich freue mich über Ihre Rückmeldung!