Negative Gedanken und Angst vor Zunahme – trotz Abnahme. Was nun?

Negative Gedanken und Angst vor Zunahme haben sehr viele – insbesondere beim Abnehmen. Jedoch ist der Wunsch nach Vermeidung von Ängsten sowie negativen Gedanken ein Teufelskreis: verursacht er doch genau das Gegenteil: Zunahme und noch mehr Angst. Lesen Sie hier, wie Sie in einer solchen Situation am besten reagieren, um gelassen diätfrei abzunehmen.

Diätfrei Abnehmen: Auch negative Gedanken zulassen


Nora schrieb mir diese eMail:
(eMail wurde von mir gekürzt)

Liebe Frau Leukert!

Erstmal möchte ich meinen Dank und meine absolute Bewunderung für Ihre ‘Pionierarbeit’ ausdrücken!!!!
Ich finde es mehr als toll was Sie mit Ihren Büchern, Newslettern etc. leisten! …

Nun arbeite ich seit kurzem mit Ihrer Methode, nehme die
Nahrungsergänzung (die wirklich der Wahnsinn ist!) und habe leider immer noch Tage an denen es einfach nicht so klappen mag.
Ich weiß alles (sogar) vom Kopf her und trotzdem kommen manchmal diese Gefühle so unzulänglich zu sein und nichts ausrichten zu können. An Guten Tagen sprühe ich vor Energie und weiß das alles in Ordnung ist …

Aber kaum kommt ein Tag an dem ich sogar meine Hose lockerer und Abnahme spüre, kommt etwas oder jemand der es mir ausredet … obwohl ich alles dafür tue dass dem nicht so ist und dann schleichen sich eben die Gedanken ein, dass es halt bei mir vielleicht doch nicht klappt, weil ich Ängste habe und das Fett mich schützen muss oder ähnliches …

Mit lieben Grüßen
Nora

Meine Antwort

Vorweg: Grundsätzlich gibt es bei jedem von uns Tage im Leben, die “besser” und “schlechter” sind als andere Tage. Das ist ein ganz natürliches Auf und Ab im Leben und daher völlig normal. In dem Sie zudem beginnen, dieses Auf und Ab auch als etwas völlig Normales ganz einfach hinzunehmen (loslassen!) beginnen Sie, Ihre Aufmerksamkeit auf dieses “Problem” zu reduzieren.

Sobald Sie die Aufmerksamkeit reduzieren, verringert/verkleinert sich das “Problem”, wie Sie bereits aus Diätfrei Abnehmen wissen. Aufmerksamkeit können Sie übrigens am besten verringern, wenn Sie der ganzen Angelegenheit die Wichtigkeit entnehmen. Dieses Bild veranschaulicht das:

Das Wissen “vom Kopf her”, welches Sie nicht mächtig genug gegenüber Ihren Gedanken und Gefühlen ansehen, ist ebenfalls eine normale Angelegenheit. Das kommt daher, dass Ihr Kopf ständig versucht, Ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Außerdem versucht Ihr Kopf ständig, Ihnen weiszumachen, dass er “der Nabel der Welt” sei. Darum fühlen Sie sich manchmal Ihrem Verstand gegenüber etwas oder ganz schön viel ohnmächtig (= “ohne Macht”), je nach Situation.

Hier ein Beispiel dazu, welches viele bestimmt aus eigener Erfahrung kennen:

Sie machen eine Diät, stehen vor dem Kühlschrank, und Ihr Kopf/Verstand sagt Ihnen: “Die Fleischwurst isst du jetzt nicht!” – während Ihr Bauch/Gefühl/Schweinehund Sie drängt: “Iss die Fleischwurst, die ist so lecker!” Tatsächlich unterliegen Sie in den meisten Fällen Ihrem Bauch/Gefühl – und Ihr Kopf behält selten die Oberhand.

Daher brauchen Sie sich letztlich auch Ihrem Kopf gegenüber nicht ohnmächtig zu fühlen, da dieser ohnehin nicht das ausführende Organ ist (spätestens, wenn Sie Diätfrei Abnehmen gelesen haben, wissen Sie das) – denn Ihr Bauch/Gefühl entscheidet und hat in 97 % der Fälle immer die Oberhand.

Gefährlich wird es für Sie nur, wenn Sie versuchen, etwas zu vermeiden. Nora, Sie schreiben “obwohl ich alles dafür tue, dass dem nicht so ist …” – das ist ein gutes Beispiel dafür, wie das Leben (und die Abnahme!) wirklich funktioniert:

In Diätfrei Abnehmen beschreibe ich ja ausführlich, das “etwas vermeiden zu wollen” genau zu dem Zustand/zu der Sache führt, die Sie unbedingt vermeiden wollen. Warum ist das so?

Ganz einfach: Allen Dingen, die Sie vermeiden wollen, geben Sie erhöhte Aufmerksamkeit und damit gleichzeitig Energie. Sie können nicht ohne die Aufmerksamkeit darauf zu richten etwas vermeiden wollen. Das funktioniert nicht!

Sie können nicht ohne Aufmerksamkeit etwas vermeiden – ausgeschlossen!

Das ist wie eine Pflanze, die Sie in die Erde setzen und dann regelmäßig gießen. Resultat: Die Pflanze wächst, wird größer. Genauso ist es bei den Dingen, die Sie vermeiden wollen: Damit gießen Sie sprichwörtlich eine Pflanze, die Sie gar nicht haben wollen!

So wirkt sich dann das Ganze – an einem alltäglichen Beispiel dargestellt – dann immer aus:

Zunächst wollen Sie etwas vermeiden (z.B. das Essen von Schokolade). Dadurch, das Sie es vermeiden wollen, denken Sie an Schokolade (eben weil Sie sie vermeiden wollen).

Weil Sie nun an Schokolade (vermehrt) denken, beginnen sich Ihre Gedanken in genau dieser Hinsicht zu vermehren (“Schokolade ist soo lecker aber ich esse ja keine mehr … wie schrecklich … bin ich doch ein armer Mensch … aber Schokolade ist nicht gut für mich … und deshalb will ich sie vermeiden … aber sie ist so lecker … warum können alle anderen Schokolade essen und nur ich nicht? usw …)

Dann beginnen Sie natürlich auch noch, diese Gedanken vermeiden zu wollen (Sie geben also auch hier durch das weitere Vermeiden-Wollen noch mehr Aufmerksamkeit auf diese Angelegenheit) und haben dann das Gefühl, dass Sie aus dem Gedankenkarussell gar nicht mehr herauskommen.

Dadurch, dass Sie nun jetzt die ganze Zeit an Schokolade denken, ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis Sie sie essen: Dann essen Sie auch nicht nur ein Stück, sondern die ganze Tafel.

Das Vermeiden-Wollen führt immer zum Gegenteil!

In dem Sie unbedingt “gut abnehmen wollen” richten Sie automatisch Ihre Aufmerksamkeit auf “schlecht abnehmen” und Sie erhalten “schlecht abnehmen”. Warum ist das so? Achtung:

Sie wollen nur dann unbedingt “gut abnehmen” wenn Sie davon ausgehen, dass eine “schlechte” Abnahme möglich ist.

Sie richten damit zunächst Ihre Aufmerksamkeit auf das Gegenteil, was Sie möchten: auf eine “schlechte” Abnahme. Das bedeutet: Sie gehen – unbewusst! – nicht von einer guten, sondern von einer schlechten Abnahme aus und wundern Ihnen dann, wenn Sie “erfolgreich schlecht abnehmen”!

Warum ist das so?

Wenn Sie von einer schlechten Abnahme (unbewusst) ausgehen, dann beginnen Sie, sich mit Problemen zu beschäftigen, die das Abnehmen bringen könnte, die aber (noch) gar nicht da sind. Sobald Sie sich mit Problemen beschäftigen, die noch nicht da sind, beginnen Sie, Ihre Aufmerksamkeit wieder auf Dinge zu richten, die Sie nicht wollen (nämlich Probleme beim Abnehmen).

Wenn Sie dann – nur einmal als Beispiel genannt – als Folge z.B. an das Problem “Ich nehme nicht bzw. zu langsam ab” denken, beginnen Sie, Dinge zu tun, die Sie sonst nicht getan hätten, wenn Sie nicht Ihre Aufmerksamkeit auf die (bisher noch nicht vorhandenen) Probleme gerichtet hätten (bei diesem Beispiel kann es sein, dass Sie beginnen, Mahlzeiten zu reduzieren, mehr auf die Waage zu gehen um das Gewicht zu kontrollieren usw.).

Dies wieder führt dazu, dass Sie wieder in eine Diätmentalität hineinrutschen, die ich ausführlich in Diätfrei Abnehmen im 2. Teil beschrieben habe.

Solange Sie eine Diätmentalität besitzen, so lange werden Sie kein Leben führen können, in dem Sie schlank bleiben und werden, ohne einen Gedanken daran verschwenden zu müssen.
Genauso funktioniert das mit dem “Vermeiden wollen von negativen Gedanken und Gefühlen”:

Wenn ich diese vermeiden will, gehe ich (unbewusst!) davon aus, dass diese erscheinen werden – und richte meine Aufmerksamkeit darauf. Was passiert? -> In meinem Kopf erscheinen so nach und nach die (unbewusst gewünschten!) negativen Gedanken … Ach ja, die Folgen von negativen Gedanken können Sie hier dann ja sehen:

Je mehr Sie etwas nicht haben wollen, um so eher bekommen Sie genau das!

In diesen Teufelskreis geraten wir, wenn wir in diesen Teufelskreis nicht (!) hineingeraten wollen!

Was ist also zu tun?

Sie sollten es nicht vermeiden wollen, negativ zu denken. Sie sollten statt dessen nur Ihre Aufmerksamkeit auf Dinge richten, die Ihnen Freude machen. Und wenn Sie feststellen sollten, dass Sie tatsächlich einmal an Dinge gedacht haben, die Sie nicht wollen, dann nehmen Sie das liebevoll und mit Dankbarkeit an (Annehmen und Loslassen, wie in Diätfrei Abnehmen beschrieben!) und wenden Ihnen einfach wieder den Dingen zu, die Ihnen Freude bereiten.

Wie sieht es mit Ihnen aus? Wie gehen Sie mit negativen Gedanken oder der Angst vor Gewichtszunahme um? Schreiben Sie mir Ihren Kommentar – ich freue mich darauf!

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