Schlankes Selbstbild: Warum unsere Mitmenschen dafür wichtig sind

Wer kennt sie nicht: Übergewichtige, die sich in knapper, enger Kleidung anscheinend sichtlich wohlfühlen und scheinbar vor Selbstbewusstsein nur so strotzen? Doch haben diese Menschen ein besseres Selbstbild von sich? Lesen Sie hier, was wir davon lernen können – und erstaunlich einfach selbst für unsere diätfrei Abnahme abschauen können.


Viele von uns denken, dass übergewichtige Menschen, die sich selbstbewusst zeigen automatisch ein schlankes Selbstbild haben (sich also für schlank bzw. schlanker halten als diese in der Realität sind). Das ist aber nicht der Fall!

Wenn wir diese Menschen dazu befragen würden, würde garantiert niemand von sich behaupten “er sei doch schlank” – auch wenn wir durch das Auftreten vielleicht vermuten könnten, dass dieser Mensch ein schlankes Selbstbild habe. Dieser Mensch hat jedoch kein schlankes Selbstbild und keine “falsche Wahrnehmung” sondern Selbstbewusstsein.

Ein Beispiel dazu:


In Südflorida leben sehr viele Latinos, die extrem übergewichtig sind. Ihre Art zu kleiden könnte darauf schließen lassen, dass diese doch ein schlankes Selbstbild haben müssten: Sie tragen oft sehr kurze, knappe Hosen oder enge, kurze Tops. Dazu auffallend lange, lackierte Fingernägel, manchmal stark geschminkt und ebenfalls sehr auffallend farbige Kleidung (leuchtend gelb, pink und ähnliche Farben).

Hier könnte man meinen, diese Menschen hätten ein schlankes Selbstbild, aber wir können nicht anhand der Kleidungsauswahl erkennen, welches Selbstbild ein Mensch hat. Dazu kommt noch, das in vielen Kulturkreisen (auch in Deutschland/Europa) Übergewicht kein Zeichen von Hässlichkeit oder mangelnder Selbstdisziplin ist, sondern ein Zeichen von Wohlstand und Gesundheit – und das wird dann natürlich gerne gezeigt (ob die Menschen damit glücklich oder zufrieden sind oder sich gesund fühlen ist eine ganz andere Sache!).

Wir sehen jedoch, wie wir hier beginnen, anhand der Äußerlichkeiten auf das Innere zu schließen. Selbstverständlich stimmt jedoch auch hier der bekannte Hermetische Satz: Wie innen – so außen. Aber wie kann es sein – diese Menschen sind immerhin übergewichtig im außen aber leben, kleiden und verhalten sich so, als wären sie schlank?

Ganz einfach:

Es gibt unterschiedliche Wahrnehmungen ein und derselben Sache.


Ein Beispiel dazu:

Wenn wir jemanden sehen, den wir als “übergewichtig” oder sogar als “extrem übergewichtig” einstufen, tun wir das im Rahmen unserer persönlichen Überzeugung: “Dieser Mensch ist extrem übergewichtig!” Jemand anderes, der andere Glaubenssätze und Überzeugungen hat (und z.B. ständig nur mit sehr übergewichtigen Menschen zu tun hat) nimmt jemanden, der übergewichtig ist, nicht als “besonders übergewichtig” oder überhaupt als übergewichtig wahr! Gleichzeitig sieht vielleicht der andere uns als “normalgewichtig” an, während wir selbst von uns denken, dass wir zu dick sind.

Noch ein Beispiel:

Wenn wir nur unter magersüchtigen Menschen aufgewachsen wären (das extreme Beispiel, ich weiß) und wir würden dann auf jemanden treffen der normalgewichtig ist, würden wir vermuten, dass dieser Mensch zu viel Gewicht hat. Der Grund: Wir würden Magersucht als “normal” einstufen und Normalgewicht als “Übergewicht”, weil dies ausserhalb unserer bekannten Norm (“Magersucht”) liegt.

Hätte jeder Mensch auf der Welt die haargenau gleiche Figur könnten wir noch nicht einmal erklären, was Übergewicht überhaupt ist bzw. wir hätten auch keine Überzeugung, dass Schokolade uns dick macht!
Kommen wir wieder zurück zu der Tatsache, dass es Menschen gibt, die übergewichtig sind aber anhand ihres Verhaltens (Selbstbewusstsein) und Aussehens (Kleidung, Make-up) uns vermuten lassen, dass sie doch ein schlankes Selbstbild haben müssten (aber nicht haben, wie wir jetzt wissen).



Hier müssten wir uns jetzt diese Fragen stellen:

  • Warum tragen diese stark übergewichtigen Menschen so enge Kleidung?
  • Wieso sind diese stark übergewichtigen Menschen so selbstbewusst?
  • Warum vermute ich, dass stark übergewichtige Menschen, die sich selbstbewusst in knallenger Kleidung zeigen, ein schlankes Selbstbild haben müssten?

Hinter diesen Fragen stecken jedoch die folgenden Überzeugungen (die die meisten von uns haben):

  • (Stark) übergewichtige Menschen sollten ihr Gewicht verstecken. Es gehört sich nicht, knallenge Kleidung zu tragen, wenn man nicht die passende Figur hat.
  • (Stark) übergewichtige Menschen sind nicht selbstbewusst bzw. sie haben keinen Grund, um selbstbewusst zu sein, wenn sie so aussehen.
  • (Stark) übergewichtige Menschen sollten sich besser zurücknehmen und unauffällig sein. Das Gewicht ist schon auffällig genug etc.

Fassen wir hier zusammen:

Es stimmt nicht, dass Übergewichtige, die sich figurbetont kleiden und selbstbewusst auftreten ein schlankes Selbstbild von sich haben. Das wäre ein Ding der Unmöglichkeit!

Sehr wohl können Übergewichtige selbstbewusst sein und sich attraktiv finden (und sich dementsprechend kleiden und/oder verhalten). Das hat aber nichts mit einem schlanken Selbstbild zu tun.

Übrigens: Niemand hindert uns, uns selbst auch mit 100 kg Übergewicht hübsch zu fühlen, außer wir uns selbst. Es ist unsere eigene Entscheidung, uns und unseren Körper abzulehnen, weil wir “im Vergleich” zu anderen mehr wiegen. Niemand zwingt uns dazu, von uns selbst abwertend zu denken.
Noch etwas: Wir benötigen andere/unsere Umwelt, um uns selbst einzuordnen und auch unterscheiden zu können, was “dick und schlank” ist, was “hell und dunkel” ist, wer “ein schlankes Selbstbild hat und wer nicht” usw. Wie wäre es, wenn es gar nichts außer uns gäbe? Wir wüssten beispielsweise nicht, was “dick” und was “dünn” ist – wir könnten ja nichts unterscheiden!

Daher gibt es auch eine “Welt”, “andere Menschen” usw. Wir benötigen diese um Dinge benennen und unterscheiden zu können. Wir brauchen dafür auch unsere Gefühle: Wir können nicht wissen was kalt ist wenn wir nicht wissen, was warm ist. Genausowenig könnten wir nicht wissen, was Trauer ist, wenn wir nicht wüssten, wie sich Freude anfühlt usw. Ebenso können wir nicht wissen, was “dick” ist wenn wir nicht wissen was “schlank” ist.


Aus diesem Grund sind auch unsere Mitmenschen für uns und unser Leben sehr wichtig: Sie zeigen uns in der Welt voller Möglichkeiten, was möglich ist. Beispielsweise was es bedeutet, ein schlankes Selbstbild zu haben oder das man sich auch lieben und wertschätzen kann, wenn man eine Figur hat, die unserer Meinung “nicht in der Norm” ist.

Natürlich zeigen Sie es uns auch in negativer Hinsicht: Wenn ein Mord geschieht, sehen wir, was mit einem Gefühl der Wut oder Enttäuschung möglich ist.

Kommen wir zurück zum Thema:

Unsere eigenen Überzeugungen und Ansichten spiegeln sich nicht nur in uns wider, sondern auch andere Menschen spiegeln uns das wieder, was in uns ist.

Das bedeutet: Wenn wir abnehmen möchten, müssen wir ein schlankes Selbstbild entwickeln. Wie das geht, habe ich in Diätfrei Abnehmen ausführlich beschrieben.

Natürlich können wir uns auch ohne schlankes Selbstbild mit Übergewicht attraktiv kleiden und selbstbewusst sowie liebevoll mit uns umgehen. Wenn wir auf solche Mitmenschen treffen und wir dies bemerken, so bemerken wir nur den Teil von uns, der ebenfalls selbstbewusst sein und attraktiv gekleidet werden will!

In dem Ratgeber “Schlank im Kopf – Der Rest folgt automatisch” gibt es dazu ein ganzes Kapitel, welches sich erweitert mit dem Thema befasst: Was wir tun können, wenn wir schlanke Menschen sehen und uns selbst dabei schlecht fühlen (oder Neid auf die Figur empfinden). Mehr Infos zum Ratgeber und dem gesamten Inhalt – hier klicken.

Was wir daraus machen, bleibt nun uns überlassen. Wie wir wissen, müssen wir uns für ein schlankes Selbstbild bereits jetzt schon so fühlen und leben, als wären wir bereits am Ziel. Sich dafür selbstbewusst zu fühlen und sich so zu kleiden, das wir uns wohlfühlen gehört mit Sicherheit dazu!

Wie sieht Ihre Erfahrung aus? Haben Sie noch Gewichtsprobleme und wenn ja, wie kleiden Sie sich? Schreiben Sie mir – nur Mut! Eine Kommentarfunktion dafür befindet sich weiter unten auf dieser Webseite.

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